Mein La Palma, Teil 2 – Aktiv unterwegs und entspannt am Strand

Heute, im zweiten Teil meiner Artikelserie über La Palma geht es  um die Freizeitgestaltung. Für mich bedeutet das in erster Linie Wandern und Baden. Aber auch Sightseeing kommt nicht zu kurz. Lasst Euch überraschen. Es gibt immer etwas zu entdecken.

Bisher erschienene Teile der Artikelserie:
1) Anreise und Unterkunft
2) Aktiv unterwegs und entspannt am Strand
3) Essen und Trinken

Freizeitaktivitäten

Wandern …

Das ist für mich die ideale Freizeitaktivität auf La Palma. Wenn im deutschen Winter Sauwetter und Matsch aufs Gemüt schlagen und die Alpen im Schnee versinken, herrschen auf La Palma beste Wanderbedingungen bei frühlingshaften Temperaturen.

Jedes Jahr unbedingtes Muss ist die Besteigung des Pico Bejenado oberhalb von El Paso. Darüber hinaus gibt es eine fast unbegrenzte Zahl möglicher weiterer Wanderziele. Von der urtümlichen Vulkanlandschaft im Süden mit den Gipfeln des Teneguia und des San Antonio über die Caldera de Taburiente, einen der größten Erosionskrater der Welt, bis hin zu den Regenwäldern im Nordosten, zum Beispiel bei Los Tilos. Insgesamt fast 1.000 Kilometer ausgeschilderte Wanderwege gibt es auf La Palma. Das reicht nicht nur für einen Urlaub.

Die WDR Reise-Sendung Wunderschön war vor einigen Jahren auf La Palma zu Gast. Andrea Grießmann nimmt uns mit auf eine Wanderung auf dem Roque de los Muchachos. Und auch den traditionellen Hirtensprung stellt sie uns vor:

Neugierig geworden? Auf der Seite Wandern auf La Palma habe ich alles zusammengefasst, was Ihr wissen müsst.

… und vieles mehr

Darüber hinaus gibt es jede Menge weitere Möglichkeiten, den Aufenthalt auf La Palma aktiv zu gestalten. Immer beliebter: Mountainbiken. Mir fehlen dazu aktuell leider die Kondition und die speziellen Beinmuskeln. Vielleicht probiere ich es mal mit einem E-Bike.

Wer in die Luft gehen möchte, schwebt im Tandemflug mit dem Gleitschirm vom Campanarios in 15 bis 30 Minuten hinunter an den Strand von Puerto Naos.

Und für Wasserratten gibt es nichts schöneres als baden, schwimmen, schnorcheln und tauchen. Ganz Unentwegte können an der Playa de los Guirres sogar Wellenreiten, auch wenn das Vergnügen meist recht kurz ist.

Sightseeing

Auf La Palma gibt es immer etwas zu sehen und zu entdecken. Langweilig wird es nie. Hier meine Top 10:

Inselhauptstadt Santa Cruz

Historisches Zentrum La Palmas ist die Inselhauptstadt Santa Cruz mit Ihren engen Gassen und lauschigen Plätzen, die zum Entdecken und Verweilen einladen. Die glorreichsten und Zeiten liegen schon eine Weile zurück. Ich möchte hier ausnahmsweise aus der Wikipedia zitieren: „1508 hatten die Kanarischen Inseln das Privileg des praktisch freien Warenverkehrs erhalten. Nahezu jedes Schiff, das zwischen dem spanischen Mutterland und den amerikanischen Kolonien verkehrte, legte auf den Kanaren einen Zwischenstopp ein, vor allem auf La Palma, der nordwestlichsten Insel. 1556 verlieh der spanische König Philipp II. der palmerischen Hauptstadt Santa Cruz nicht nur den Beinamen Hochedle und treue Villa de la Cruz, sondern auch das Privileg, mit neuen Besitztümern in Übersee Seehandel auf eigene Rechnung zu betreiben. Auch im Schiffbau nahm die Hafenstadt bald eine führende Position ein. Auf der durch den Holzreichtum der Wälder begünstigten Insel hatten sich gleich nach der Eroberung die ersten Schiffbauer niedergelassen. Mehr als 120 Fregatten und Karavellen liefen im 16. Jahrhundert vom Stapel. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts war Santa Cruz de La Palma nach Sevilla und Antwerpen der drittgrößte Hafen des spanischen Weltreiches. Der wirtschaftliche Niedergang setzte 1657 ein. Nach einem Erlass mussten nun alle Schiffe auf dem Weg nach Amerika auf Teneriffa registriert werden und dort ihre Abgaben entrichten. Der Handelsverkehr im Hafen von Santa Cruz de La Palma kam damit nahezu zum Erliegen.“

Was wirtschaftlich ein schwerer Schlag war, von dem sich die Stadt nie mehr so recht erholt hat, ist heute für den Tourismus ein Glücksfall. In Folge das jahrhundertelangen Dornröschenschlafs blieb der historische Charme erhalten. Es ist erstaunlich, wie ruhig und entspannt es hier auch heute noch zugeht.

Da ich mir vorgenommen habe, bei nächster Gelegenheit einen eigenen Artikel über Santa Cruz zu schreiben, hier nur der Tipp: Nehmt Euch ein paar Stunden Zeit und lasst euch einfach treiben. Einige Anregungen und Impressionen gibt es wieder in der Wunderschön-Folge über La Palma:

Top of La Palma – der Roque de los Muchachos

Alleine die Anfahrt auf den höchsten Gipfel La Palmas ist ein Erlebnis für sich. In knapp 2 Stunden schraubt ihr euch mit dem Mietwagen oder dem Taxi (öffentliche Verkehrsmittel gibt es keine) über unzählige Kurven von Meereshöhe auf 2.426 m. Dabei durchquert ihr – beginnend mit subtropischem Klima beim Start am Meer bis hin zum rauen Hochgebirgsklima am Gipfel die unterschiedlichsten Klimazonen. Los geht’s (je nach dem wo ihr euer Quartier aufgeschlagen habt) entweder in Santa Cruz oder ein Stück hinter Puntagorda im Nordwesten der Insel. Kurz vor dem Gipfel führt die Straße durch das Gelände der Europäische Nordsternwarte mit ihren in der kargen Landschaft futuristisch anmutenden Teleskopen. Oben angekommen bietet sich ein überwältigender Blick in die Caldera, einen der größten Senkkrater der Welt. Aus der Ferne grüßen bei klarem Wetter die Nachbarinseln Teneriffa mit dem markanten Teide, La Gomera und El Hierro.

Vulkane Teneguía und San Antonio

Wenn ihr mehr über die jüngste vulkanische Vergangenheit La Palmas erfahren wollt, dann solltet ihr einen Ausflug in den äußersten Süden der Insel einplanen. Noch keine 50 Jahre ist es her, dass am 26. Oktober 1971 der Vulkan Teneguía ausbrach und über mehrere Wochen aus sechs Schloten Feuer und Rauch spie. An einigen Stellen sind auch heute noch die austretenden heißen Gase zu spüren.

Ganz in der Nähe befindet sich der der Krater des Vulkans San Antonio, dessen letzter Ausbruch 1677/78 am Tag des heiligen Antonius stattfand. Unter erdgeschichtlichen Gesichtspunkten ist das ebenso nur ein Wimpernschlag. Die Zeit hat aber gereicht, dass am Kraterboden bereits stattliche Kanarenkiefern ansiedeln konnten.

Am besten parkt ihr direkt am Besucherzentrum unterhalb des kleinen Ortes Los Canarios – vielen noch unter dem früheren Namen Fuencaliente bekannt. Von dort führt ein recht bequemer Spazierweg in 30 – 45 Minuten um einen Teil des Kraterrandes des San Antonio. Und auch der Teneguía ist auf einer abwechslungsreichen etwas längeren Wanderung erreichbar.

Saline von Fuencaliente

Wenige Kilometer weiter endet die Straße am südlichsten Punkt der Insel mit den beiden markanten Leuchttürmen und der Saline von Fuencaliente.

Ich weiß nicht warum, aber irgendwie war ich bisher immer der Meinung, dass die Saline ’schon immer‘ da war. Tatsächlich wurde sie aber erst 1967 durch einen gewissen Don Fernando Hernandez gegründet. Bereits 1971 hätte der Ausbruch des Vulkans Teneguía beinahe zum vorzeitigen Ende geführt. Einer der Lavaströme ergoss sich ganz in der Nähe ins Meer, ein anderer kam gerade mal 200 m vor der Saline zum Stehen.

Das Besucherzentrum ‚Centro de Interpretación Salinas de Fuencaliente‘ beherbergt einen kleinen Shop, in dem Salz, andere regionale Produkte sowie Souvenirs erworben werden können und ein Restaurant. Das im Untergeschoss geplante Museum mit Ausstellung befindet sich noch im Aufbau. Am schönsten finde ich den kleinen Rundweg, der über das Gelände führt.

Auf dem Rückweg bietet sich ein Badestop an einer der vielen kleinen Buchten und Strände an. Je nach Wetterlage kann das mitunter aber eine recht windige Angelegenheit sein. Davon zeugen die in Kreisform aus Vulkanbrocken aufgeschichteten Steinmäuerchen.

Märkte in Los Llanos

Los Llanos ist ein Einkaufsparadies. Besonders angetan haben es mir die historische Markthalle und die verschiedenen regelmäßig stattfindenden Märkte.

Wenn Ihr wissen wollt, was die Insel an leiblichen Genüssen alles bietet, ist ein Besuch der Markthalle ein unbedingtes Muss. Fleisch, frischer Fisch, Wurst- und Käsespezialitäten, Obst, Gemüse, Kräuter, Gewürze und vieles mehr. Nicht ganz günstig aber unbeschreiblich lecker. Längst kein Geheimtipp mehr ist die kleine Bar in einer Ecke der Markthalle, in der Ihr Euch mit leckeren Boquadillos stärken könnt.

Wo und wann: Calle Ramón Pol, Montags bis Samstags von 06:00 – 14:00 Uhr

Jeden Sonntag bieten palmerische Bauern und Gärtner aus dem fruchtbaren Aridanetal ihre Waren auf dem Wochenmarkt im Zentrum von Los Llanos an. Im Schatten mächtiger Lorbeerbäume könnt Ihr nach Herzenslust frisches Obst und Gemüse der Saison zu besonders günstigen Preisen kaufen.

Wo und wann: Avenida Doctor Flemming, Sonntags von 08:00 – 14:00 Uhr

Ein ganz anderes Bild bietet der wenige Kilometer weiter ebenfalls Sonntagvormittag stattfindende Rastro, was übersetzt Flohmarkt bedeutet. Auf dem staubigen mit imposanten alten Platanen bestandenen Platz herrscht im wahrsten Sinne buntes Treiben. Mitteleuropäische Auswanderer und Palmeros bieten mehr oder weniger antiquarische Bücher und Zeitschriften, alte Elektrogeräte, Kleidung und Haushaltswaren an. Alternativ im eigenen Garten gezogene Jungpflanzen, selbstgemachte Seife und Aloe vera Produkte. Übrig gebliebene Althippis versuchen mit musikalischen Darbietungen, selbstgemachten Schmuck und Massage ihr Budget aufzubessern. Dazwischen flattern bunte Batiktücher und xxx im Wind.

Einheimische und Touristen am selben Ort aber doch aus verschiedenen Welten. Wer hier lebt, kommt um Freunde und Bekannte zu treffen und den neuesten Klatsch und Tratsch auszutauschen. Sehen und gesehen werden. Dazu gibt’s frisch gepressten Zuckerrohrsaft mit Rum – da kann der Rest des Sonntags entspannt kommen. Alles, nur keine Hektik.

Die in jedem Reiseführer als Geheimtipp beschriebene Glasbläserei mit Livevorführung in der hinteren Ecke des Marktes ist da nur noch Nebensache. Die Preise sind durchaus kein Schnäppchen, das wuchtige Design nicht jedermanns Sache und einmal gesehen reicht dann auch für die nächsten Jahre. Nichts desto trotz, auch ich habe vor vielen Jahren für meine Freundin eine Glaskaraffe erstanden, die wahlweise als Saftkrug oder (vermehrt) als Weindekanter verwendet wird und die uns immer wieder an die schönen Stunden auf La Palma erinnert … 😉 …

Wo und wann: etwas außerhalb im Stadtteil Argual, Plaza de Sotomayor, Sonntags von 09:00 – 14:00 Uhr

Loorbeerwald von Los Tilos

La Palma wird gerne auch ‚La Isla Verde‘, die grüne Insel genannt. Das hat sie ihrem Wasserreichtum zu verdanken, der üppige immergrüne Wälder sprießen lässt. Nirgendwo wird dies deutlicher, als im Lorbeerwald von Los Tilos. Schon ein kurzer Spaziergang ermöglicht es, voll und ganz in eine fremde mystische Welt mit meterhohen Farnen und wuchernden Lianen eintauchen

Von Santa Cruz geht es auf der LP-1 immer in Richtung Barlovento nach Norden. Kurz vor Los Sauces weist ein Schild nach links zum Besucherzentrum Centro de Visitantes de Los Tilos.

Wenige Meter hinter dem Parkplatz unter einer senkrechten Felswand zweigt in einer Rechtskurve links ein Wanderweg ab. Dieser bringt uns, zunächst einem Wasserkanal folgend, später durch einen Tunnel in wenigen Minuten zu einem beeindruckenden Wasserfall. Zumindest meistens. Ich habe mir sagen lassen, dass der Wasserfall manchmal abgestellt wird. Nämlich dann, wenn das Wasser umgeleitet wird, um die Bananen zu gießen. Die leichte Erreichbarkeit dieses Ortes hat Folgen: Alleine und ungestört ist man hier in den seltensten Fällen.

Alternativ führt eine längere und damit eindeutig einsamere Wanderung über den Mirador Espigón Atravesado bis zu den Quellen von Marcos y Corderos. Da kommen hin und zurück aber schnell mal 6 Stunden reine Gehzeit zusammen.

Caldera de Taburiente vom Aussichtspunkt Mirador de La Cumbrecita

Wenn ihr es etwas ruhiger angehen möchtet und keine Ambitionen habt, die gesamte Caldera zu durchwandern, könnt ihr mit dem Mietwagen über die kleine Straße zum Aussichtspunkt Mirador de La Cumbrecita hochfahren und ganz bequem von hier einen Blick in den Krater wagen. Irgendwo habe ich gelesen: „Wenn die Caldera de Taburiente ein Opernsaal im Großformat wäre, dann wäre der Mirador de La Cumbrecita seine beste VIP Loge.“ Genau so ist es.

Da die Zahl der Parkplätze beschränkt ist, müsst ihr euch im Besucherzentrum La Caldera de Taburiente oberhalb von El Paso eine Genehmigung bzw. Reservierung holen. Das soll direkt vor Ort und auch online gehen. Die entsprechende Webseite habe ich aber auf die schnelle nicht gefunden. Vielleicht ist mein Spanisch aber auch zu schlecht.. Tipps gerne in den Kommentaren. Oder ihr kommt gleich erst am späteren Nachmittag, kurz vor Sonnenuntergang. Das Wärterhäuschen ist dann nicht mehr besetzt und die Schranke steht in aller Regel offen.

Ich kombiniere einen Besuch hier oben gerne damit, meine Wasservorräte aufzufüllen. Mehr dazu im dritten Teil der Artikelserie.

Sonnenuntergang in Puerto Tazacorte

Ein ereignisreicher Tag neigt sich dem Ende zu. Was liegt da näher als bei einem guten Essen und einem kühlen Bier das Erlebte Revue passieren zu lassen und über Gott und die Welt zu philosophieren. An der Strandpromenade von Puerto Tazacorte und der anschließenden kleinen Fußgängerzone reiht sich ein halbes Dutzend gemütlicher Lokale und eine Eisdiele (Heladería) aneinander. Bei Touristen am beliebtesten ist die Taberna Del Puerto in der umgebauten ehemaligen Fischerkapelle. Hier kann man in der ersten Reihe wunderbar sitzen und schauen.

Ich selbst fühle mich in dem etwas zurückgesetzt an der kleinen Plaza liegenden einfachen Fischlokal ‚Trébol‘ wohler. Macht zwar äußerlich nicht so viel her und die Bedienung spricht bestenfalls gebrochen deutsch oder englisch. Die Stimmung ist irgendwie authentischer (ich mag den Ausdruck eigentlich nicht, mir fällt aber gerade keine bessere Beschreibung ein) und ungezwungener. Dass die Sonne nicht im Meer versinkt, sondern kurz vorher hinter der früheren Hafenmole verschwindet, tut der guten Stimmung keinen Abbruch. Der Himmel leuchtet in den unterschiedlichsten Orange- und Rottönen und verändert sich von Minute zu Minute. Irgendwann bricht dann die Nacht herein und aus der Dunkelheit ist das beständige Rauschen der Wellen zu vernehmen.

Alternativ sitze ich auch gerne mit Tomaten, Käse, Brot und einer Flasche Wein ein Stück weiter direkt im noch warmen Sand. Da versinkt die Sonne dann auch direkt hinter dem wie mit dem Lineal gezogenen Horizont im Meer. Angeblich soll, kurz nachdem die Sonne endgültig verschwunden ist, für wenige Sekunden ein grüner Blitz oder ein grünes Leuchten zu sehen sein. Das Glück dieses Naturschauspiel zu beobachten war mir aber leider noch nicht gegönnt. Vielleicht das nächste mal …

Faul am Strand

Aktivurlaub ist das eine. Faul am Strand liegen, die Sonne genießen und ein gutes Buch lesen das andere. Im Gegensatz zu früher genieße inzwischen beides. Nun ist La Palma zwar nicht die typische Badeinsel mit kilometerlangen Stränden. Ein paar hübsche Plätzchen am Meer gibt es aber trotzdem. Der Vorteil: Richtig voll wird es nie.

Meine drei Favoriten:

Playa Tazacorte

Für mich der Strand. Zentral und einfach zu erreichen – sowohl mit öffentlichen Verkehrsmitteln als auch mit dem eigenen Mietwagen und mit viel Platz. Gegen raue Stürme und hohen Wellengang geschützt durch die verlängerte ehemalige alte Hafenmole, deshalb auch für Familien mit Kleinkindern geeignet. Für die grundlegenden Bedürfnisse ist bestens gesorgt: Es gibt Süßwasserduschen, Toiletten und einen kleinen unaufdringlichen Verleih von Strandliegen und Sonnenschirmen. Im Sommer, also während der Hauptsaison für die Festlandsspanier, werden zusätzlich Kanus und Tretboote vermietet.

Für das leibliche Wohl sorgen einige Fischrestaurants und ‚Kioskos‘ direkt an der Strandpromenade. Nirgendwo lässt sich schöner der Sonnenuntergang bei einem Gläschen Wein genießen.

Seit einigen Jahren ist FKK am südlichen Teil des Strandes, also in Richtung des neuen Hafens offiziell erlaubt. Zwar ist dieser Teil der Playa wegen der gerade im Winter höheren Wellen zum Baden nicht ganz so gut geeignet, doch beim Sonnenbaden ist man auf diesem riesigen Areal dafür völlig ungestört.

Erster Eindruck gefällig? Über die beiden Webcams könnt ihr, wenn euch die Urlaubssehnsucht packt, jederzeit vorbeischauen.

Charco Verde

Etwa 1,5 Kilometer südlich von Puerto Naos mit dem Hotel Sol la Palma liegt der Charco Verde. Meine Nummer 2. Dabei handelt es sich nicht um eine Wertung im strengen Sinne. Lediglich die Anfahrt ist von meiner Unterkunft ein ganzes Stück weiter (für die einfache Strecke halbe Stunde plus), so dass ich nicht ganz so oft hierher komme.

Der Name bedeutet übersetzt in etwa ‚grüne Pfütze‘ und bezieht sich vermutlich nicht auf den Strand selbst sondern auf eine kleine unscheinbare Quelle hinter dem Strand.

Das Wasser ist klarer als an der Playa Tazacorte, da das Ufer steiler abfällt und weniger sandig ist. Genau in der Mitte des Strandes steht ein großer Felsen, der bei ruhiger See zum Schnorcheln einlädt. Insgesamt ist der Charco Verde ursprünglicher, natürlicher und wilder. Dennoch gibt es auch hier Süßwasserduschen, eine Toilette (die die letzten Jahre aber stets geschlossen war) und einen kleinen Kiosk.

Playa de la Veta

Wenn die Anfahrt und der Zustieg etwas abenteuerlicher sein darf, kann ich die Playa de la Veta empfehlen.

Die unscheinbare Abzweigung an der Straße von Tijarafe nach Puntagorda ist gar nicht so einfach zu finden. Ich orientiere mich immer an der klein Baustoff- und Eisenwarenhandlung (auf spanisch ‚materiales de construcción‘ und ‚ferretería‘) auf der rechten und einigen mit verdorrten Palmenwedeln gedeckten Sonnenschirmen auf der linken Seite (wenn ihr das Restaurant La Muralla seht, seid ihr schon zu weit). Hier links abbiegen und immer bergab fahren. Je weiter ihr kommt, desto enger und unübersichtlicher wird die Straße und bietet schließlich kaum noch Ausweichmöglichkeit für entgegenkommende Autos. Die Aussicht über die Klippen auf das weit unterhalb der Piste liegende Meer ist grandios. Die Ängste mancher Autofahrer sind es auch. Wer unsicher ist, sollte es lieber bleiben lassen.  Vom Parkplatz aus ist es dann noch knapp ein Kilometer zu Fuß bis zum Strand. Der gut ausgebaute Weg führt u.a. durch einen etwa 30 Meter langen Tunnel, der inzwischen sogar beleuchtet ist – Lichtschalter am Tunneleingang.

Der Strand selbst verändert sein Gesicht je nach Jahreszeit – mal wunderschöner feiner Sand, mal ausschließlich Steine und Fels. Das hängt damit zusammen, dass mit den ersten großen Herbststürmen die riesigen Wellen oft den ganzen Sand ins Meer schwemmen. Pünktlich im Frühsommer ist der Sand dann wie durch ein Wunder wieder da.

Touristische Infrastruktur gibt es keine. Lediglich einige (illegale) Sommerhäuschen der Palmeros und eine kleine mit Gummibäumen bestandene Plaza. Essen und Getränke also nicht vergessen.

Der Besuch ist eher Nachmittags zu empfehlen, da der Strand besonders im Winter zu früher Stunde noch im Schatten liegt.

Ich liebe solche Touren. Aber Vorsicht, die Anfahrt kann zu ernsthaften Beziehungsproblemen führen! Meine Freundin (nicht schwindelfrei) hat sich im Auto festgekrallt, geschimpft wie ein Rohrspatz und geschworen, dass sie nie nie nie wieder mit mir hierher kommen möchte. Ansonsten …

Fazit: Eher als Ausflugstipp, denn für den regelmäßigen Badespaß geeignet.

Ein Tipp, der für alle Strände auf La Palma gilt: Badeschlappen nicht vergessen. Auf Grund des vulkanischen Ursprungs ist der Sand schwarz und kann ordentlich heiß werden.

Euer Feedback?

Was macht Ihr am liebsten in Eurem La Palma Urlaub? Sport? Sightseeing? Relaxen? Oder eine Mischung aus allem? Und was sind Eure Lieblingsplatze? Lasst die Leser und mich wissen, was Euch an La Palma begeistert und schreibt einfach in die Kommentare, was Euch gerade in den Sinn kommt.

 

3 Gedanken zu „Mein La Palma, Teil 2 – Aktiv unterwegs und entspannt am Strand

  1. Immer wieder schön: Der Mirador de El Time an der Straße von Los Llanos nach Tijarafe. Einfach sitzen, einen Café con leche oder ein Gläschen Albillo trinken. Aufs Meer hinausschauen und an nichts denken.

  2. Hallo Günter,
    es ist eher eine Ereignis als ein Ort. Jedes Jahr kann ich kaum die Mandelblüte erwarten. Besonders schön im Nordwesten der Insel. Dort findet auch das Mandelblütenfest statt.
    Liebe Grüße aus Puntagorda
    Mareike

    1. Hallo Mareike,
      ja, die Mandelblüte ist jedes Jahr wieder ein Erlebnis. Vor vielen Jahren war ich zufällig genau zur richtigen Zeit auf La Palma und konnte auch mal das Mandelblütenfest besuchen. So richtig lebhaft in Erinnerung geblieben sind mir einige Senioren, die zu südamerikanisch angehauchter Livemusik voller Freude und Elan tanzten. Und natürlich die Probierstände mit preisgekröntem selbstgemachten Käse und palmerischen Teawein.
      Liebe Grüße aus dem nächtlichen München ins schöne Puntagorda
      Günter

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