Marion von escape from reality frägt in ihrer jüngsten Blogparade nach Ausflugszielen im Frühling. Nun ist eine Reise nach La Palma ja nicht unbedingt ein „kleiner“ Ausflug. Aber für mich ist es doch seit vielen vielen Jahren eine liebgewonnene Gewohnheit geworden, dem Winter ein Schnippchen zu schlagen und statt Schmuddelwetter in Deutschland die Sonne und die Wärme der Kanaren zu genießen.
La Palma ist eine der kleineren und unbekannteren Inseln der Kanaren und steht etwas im Schatten von Teneriffa oder Gran Canaria. Dafür geht es aber auch deutlich ruhiger und gemütlicher zu. Große Hotellanlagen, laute Strandbars und exzessives Nightlive sucht man hier weitgehend vergebens. Statt dessen gibt es Ruhe und Erholung pur. Und jede Menge Natur, die zu Fuß oder mit dem Mountainbike erkundet werden möchte. Alles ist irgendwie ruhiger, überschaubarer und entspannter.
Mich zieht es traditionell in den Westen der Insel. Am Flughafen angekommen geht es mit dem Mietauto zunächst einmal eine gute Stunde quer über das Eiland. Oft wirkt dabei der Gebirgszug der Cumbre Nueva als Wetterscheide zwischen dem feuchteren Osten und dem trockenen Westen. Es kann einem passieren, dass man in dichtem Nebel oder gar strömenden Regen in den Tunnel, der die Cumbre durchquert, einfährt und am anderen Ende in strahlenstem Sonnenschein im wahrsten Sinne des Wortes wieder ans Licht kommt.
Bevor es morgens losgeht, ist erst mal Frühstück angesagt. Am liebsten frisches Obst. Auf La Palma bleiben auf Grund des subtropischen Klimas hier keine Wünsche offen.
Zu meinen Lieblingszielen zum Entspannen gehört der Strand von Puerto Tazacorte. Dazu muss man wissen, dass La Palma keine typische Badeinsel ist. Der größte Teil ist von Steilküste umgeben. Mancher Orts prägen mehrere hundert Meter hohe Klippen das Bild. Umso schöner der lange schwarze Sandstrand des kleinen Hafenstädtchens. Von den Wellen des Atlantiks durch ein große Mole geschützt herrschen hier praktisch das ganze Jahr über ideale Badebedingungen.
Ein unbedingter Höhepunkt meines Urlaubsprogramms ist stets die Besteigung des 1.854 Meter hohen Bejenado. Schon die Fahrt zum Ausgangspunkt der Wanderung ist ein Erlebnis. Nachdem die Teerstraße endet, geht es weiter über eine ruppige Piste mit von Jahr zu Jahr tieferen Spurrillen und vom letzten Unwetter verstreuten Felsbrocken. Für Mietautos eigentlich verboten, was aber niemanden ernsthaft stört. Der Weg auf den Gipfel führt in 2-3 Stunden durch lockeren Kiefernwald. Je höher wir steigen, umso grandioser wird der Ausblick über den ganzen Südwesten der Insel und in die Caldera, einen der größten Senkkrater der Welt. Aus der Ferne grüßen der schneebedeckte Teide auf Teneriffa (der höchste Berg Spaniens) und die kleinste Insel der Kanaren, El Hiero.