Mein La Palma, Teil 1 – Hinkommen und wohnen

Dieser Beitrag soll Teil einer ganz persönlichen kleinen Artikelserie über meine Lieblingsinsel La Palma werden.

Los geht’s mit Informationen zur Anreise und Unterkunft.

Bisher erschienene Teile der Artikelserie:
1) Anreise und Unterkunft
2) Aktiv unterwegs und entspannt am Strand
3) Essen und Trinken

Anreise

In aller Regel ganz easy und entspannt …

Die Kanaren sind gerade mal 4 ½ Flugstunden von Deutschland entfernt. Im Idealfall steigt Ihr also morgens bei nasskaltem Wetter in den Flieger und könnt schon am Nachmittag auf La Palma am Strand liegen, die Sonne genießen und einen Sprung in den atlantischen Ozean wagen.

… manchmal abenteuerlich

Dass die Anreise nach La Palma durchaus auch abenteuerlich sein kann, habe ich vor einem Jahr im März 2018 erlebt. Los ging’s in München noch pünktlich. Doch kaum gestartet, teilte uns die Crew mit, dass wir erst mal nach Málaga auf dem spanischen Festland fliegen, um dort nochmal aufzutanken. Angeblicher Grund: Die Maschine ist überladen und zurücklassen wollte man niemanden. Mich beschlich da schon eine gewisse Vorahnung. Aber die Hoffnung stirbt bekanntermaßen zuletzt. Und erstmal konnte ich bei stahlblauem Himmel einen wunderschönen Flug über die tiefverschneiten Alpen genießen.

Nach der ungeplanten Landung in Málaga ging’s über Gibraltar hinweg hinaus auf den Atlantik. Das Wetter weiterhin gar nicht so schlecht. Sonne, einige Passatwolken. Wie immer eigentlich. Und der Pilot hatte sich auch nicht mehr gemeldet. Also alles gut?
Das Bild änderte sich schlagartig mit dem Anflug auf La Palma. Je tiefer wir kamen umso dichtere schwarze Wolken … Und kurz vor der Landung startete der Pilot durch und drehte nach Westen ab, um dann im Kreis zu fliegen und auf besseres Wetter zu warten. Um es kurz zu machen: Dieses Spielchen wiederholte sich dann noch einige male. Auf der Insel zu landen, war auf Grund ständig wechselnder Winde (sog. Scherwinde) und Sturmböen nicht möglich. Wir mussten nach Teneriffa ausweichen. Dort wurden wir überaus luxuriös in verschiedenen 4 Sterne-Hotels in Playa de las Américas untergebracht (es gibt Schlimmeres) und auf den kommenden Tag vertröstet. Nach einem ordentlichen Abendessen, einen langen Strandspaziergang, einer ruhigen Nacht und einem zeitigen Frühstück am nächsten Morgen ging’s an den Hafen von Los Christianos, um von dort aus mit der Benchijigua Express der Reederei Fred Olsen über La Gomera in 4 1/2 Stunden nach La Palma überzusetzen.

Also: Ende gut, alles gut. Und um ganz ehrlich zu sein: Eigentlich wollte ich schon immer mal nach Teneriffa fliegen und mit der Fähre nach La Palma weiterreisen. Bisher war ich dazu nur zu bequem.

Ost vs. West

Vielleicht ist das ja eine rein persönliche Erfahrung. Für mich gibt es La Palma gleich zwei mal. Eine Osthälfte und eine Westhälfte. In der Mitte ist die Insel durch den Höhenzug von Caldera de Taburiente, Cumbre Nueva und Cumbre Vieja geteilt. Und das hat Auswirkungen. Auf die Menschen und ganz besonders auf das Wetter.

Wetter

Es kann Euch passieren, dass Ihr Euch auf der Ostseite mit dem Mietwagen durch dichten Nebel und Regenschauer Richtung Cumbre hinaufschraubt, den Tunnel, der die Ostseite mit der Westseite verbindet durchquert und wenige Minuten später auf der anderen Seite im herrlichsten Sonnenschein wieder rauskommt.

In der Regel ist das Wetter auf der Westseite stabiler und sonniger. Mit ca. 3500 Sonnenstunden im Jahr ist Puerto de Tazacorte der sonnenreichste Ort der gesamten Insel. Umgekehrt kommt es aber auch vor, dass von Westen die Stürme vom Atlantik her ins Land peitschen und im Osten die Menschen am Strand liegen.

Städte

Auch die beiden größten Städte auf La Palma konkurrieren. Im Osten die Hauptstadt Santa Cruz de La Palma mit knapp 16.000 Einwohnern. Jahrhundertealte Architektur, Kopfsteinpflasterstraßen und ein geschäftiger Hafen, in dem die Fähren vom Festland und den anderen Inseln neben den großen Kreuzfahrtschiffen anlegen. Ganz in der Nähe der internationale Flughafen.

Im Westen Los Llanos de Aridane, das inzwischen mit gut 20.000 Einwohnern an Santa Cruz vorbeigezogen ist und sich damit im Laufe der Zeit zur einwohnerstärksten der Insel entwickelt hat.

Unterkunft

Die meisten Pauschaltouristen wohnen in den beiden Touristenzentren Los Cancajos im Osten der Insel zwischen Flughafen und der Hauptstadt Santa Cruz und Puerto Naos mit dem Sol La Palma und vielen weiteren kleineren Unterkünften auf der Westseite. Darüber hinaus gibt es nur wenige größere Hotels, so zum Beispiel das La Palma & Teneguía Princess im äußersten Südwesten.

Individualreisende bevorzugen in der Regel eines der zahlreichen modernen Ferienhäuser oder Appartements. Eine echte Alternative sind liebevoll restaurierte alte Bauernhäuser, auf spanisch ‚Casa rurales‘, die aber auch mal recht weit ab vom Schuss liegen können.

An dieser Stelle muss ich mich auch das erste mal outen: Ich quartiere mich immer im Westen ein. Früher in einem kleinen Ferienhäuschen in Amagar auf halben Weg zum Mirador El Time. Seit vielen Jahren jetzt auf einer Bio-Finca in La Punta auf halbem Weg zwischen El Time und Tijarafe. Der Besitzer, Holger ist im Laufe der Zeit zu einem lieben Freund geworden.

3 Gedanken zu „Mein La Palma, Teil 1 – Hinkommen und wohnen

  1. La Palma ist auch mein Favorit. Viel ruhiger und entspannter als Teneriffa oder Gran Canaria. Bin schon gespannt, wie es weitergeht.

    1. Hallo Biene,
      das kann ich verstehen. Hatte da auch so meine Befürchtungen. Besonders weil der Seegang doch noch recht ordentlich war und ich schlimme Kindheitserinnerungen an meine erste Überfahrt nach Helgoland hatte. Nachdem ich vom Reiseleiter aber eine Tablette gegen Reisekrankheit bekommen hatte, war es nur noch halb so schlimm.

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